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Vom 14. November bis 30. Dezember: Sechseinhalb Wochen Weihnachtsmarkt – muss das wirklich sein?

rp-online.de

Viele können den 14. November in Duisburg wohl kaum erwarten: Dann startet in der City der Weihnachtsmarkt 2024. Dass an diesem Donnerstag noch nicht einmal der Volkstrauertag war, geschweige denn der Totensonntag, mutet schon recht seltsam an. Schließlich liegt selbst der erste Advent dann noch in weiter Ferne – aber was hat der schon mit Weihnachten zu tun?

Nun könnte man argumentieren, dass im Duisburger Kult-Dekoladen Knüllermarkt am Münzplatz auch im August schon Lichterketten und Tannenzweige im Regal stehen – von Spekulatius, Lebkuchen & Co. beim Discounter mal ganz zu schweigen. Vorfreude ist die schönste Freude, so die Binsenweisheit. Das mag so sein, hier stimmt aber die Balance nicht mehr. Am Sonntag, 1. Dezember, ist in diesem Jahr der erste Advent. An diesem Tag läuft der Weihnachtsmarkt aber schon seit zweieinhalb Wochen. Die adventliche Atmosphäre ist bis dahin längst überstrapaziert. Und was ein Weihnachtsmarkt einen Tag vor Silvester noch soll, habe ich auch noch nie so recht verstanden.

Nun kann man den Duisburger Weihnachtsmarkt stimmungsvoll und atmosphärisch einmalig schön finden, man kann ihn auch als ein um die Komponente Glühwein erweitertes Street Food Festival ansehen. Für die meisten gehört er wohl einfach irgendwie dazu – rund zwei Millionen Besucher sprechen eine deutliche Sprache. Und im Städte-Vergleich ist es scheinbar wichtig, zu den allerersten zu gehören. So gesehen stellt der Veranstalter Duisburg Kontor mit seinem weihnachtlichen Treiben – auch in der voradventlichen Zeit – ein ordentliches Event auf die Beine, das Menschen auch von weither anlockt. Aber muss das wirklich 46 Tage lang sein?

Der Reiz des Besonderen geht so verloren, das ist nur noch aufgebläht. Man muss kein hoffnungsloser Weihnachts-Romantiker zu sein, um diese sechseinhalb Wochen als zu lang zu kritisieren. Manchmal ist weniger einfach mehr – und besser.

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